3) Tochterboot „Michel“
Das Tochterboot „Michel“ wies die größten Schäden auf. Zuerst mußten der Steven entfernt und die Schraubenwelle ausgebaut werden. Nach dem Ausbessern der Risse und ausgebrochenen Stellen, wurde der Steven angepaßt und eingeleimt. Nach der Durchtrocknung ging es ans Spachteln und Schleifen, bis die Bruchstellen nicht mehr erkennbar waren. Der innere Einsatz hatte sich bereits an einigen Stellen aus der Bootsschale gelöst. Unter Zuhilfenahme von kleinen Schraubendrehern, wurde der Zwischenraum etwas geweitet und mit Kleber gefüllt. Kurzes Anpressen und das Tochterboot war wieder ein ganzes Boot geworden. Die Reste der alten Persenning am Fahrstand und an der Plicht (hintere Arbeitsfläche), mußten mit dem Scalpell vorsichtig entfernt werden. Alle Scheiben herausbrechen war leicht, da der alte Kleber keine Haftung mehr aufwies. Um eine neue Persenning aufzuziehen, lackierte ich den Fahrstand weiß.
Es erfolgte das Übliche: Schleifen, Spachteln und erneutes Schleifen. Mit feinem Abklebeband (dafür gibt es Klebeband, das recht dünn ist, aber gut haftet und dennoch nicht zu stark am Lack reißt), wurde bis zur Wallschiene komplett abgeklebt und der Rumpf mit der Airbrushpistole gespritzt. Noch im etwas angetrockneten aber noch feuchtem Lackzustand, kam vorsichtig die Abklebung herunter. Mit etwas Gefühl und unter gleichmäßigem Zug, läßt sich das Band gut abziehen und der saubere klar abge-grenzte Teil des Rumpfes erscheint. Gut durchtrocknen lassen und mit einem sehr fei-nen Pinsel die kleinen Abplatzungen in der Wallschiene nachziehen. Da die beiden ach-teren Klüsen gebrochen waren, entschied ich mich für das Herausbrechen und Ersetzen, in dem ich aus Bauähnlichem die passende Größe feilte. Einkleben und Übermalen mit dem Pinsel folgten. Mittschiffs war der Handlauf auf einer Seite gebrochen und wurde gelötet, geschliffen und farblich angepaßt.
Nun mußte eine Persenning her, die ich nicht hatte. Nach geeignetem Material gesucht und in der Handarbeitskiste meiner Frau nachgesehen, entschied ich mich für einen feinen Stoff, der in sogenannten Schulterpolstern für Kleidungsstücke eingenäht ist. Der wurde sauber herausgetrennt, aufgespannt und per Airbrushen in einen passenden Farbton gebracht. Da er nach dem Trocknen leicht durchsichtig war und der Rumpf innen unschön durchschimmerte, überzog ich die Flächen am Tochterboot mit einer weißen Papierschicht und klebte darauf die Tuchstücke. Sauberes Ausschneiden und vorsichtiges Anbringen, erforderten etwas Fingerfertigkeit. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Zu guter Letzt wurde der Mast nach der Versiegelung mit Klarlack liegend eingebaut und das Boot probehalber in die Heckwanne gesetzt.
Fertigstellung und Zusammenbau