Arbeitsschritte

Arbeitsschritte

Anlöten der Schanzkleidstützen., im Päckchen hergestellt.

Beschäftigen wir uns nun mit der von mir angedachten Bauweise. Klar, es gibt viele Wege, die nach Rom führen, ich habe mich für diesen hier entschieden. Bei der Planung kam mir der Gedanke, das Hauptdeck am besten in einem Stück anzufertigen, die Schanzkleidstützen einzulöten und später das gesamte Segment mit dem Rumpf zu verbinden. Eine für das erste Mal hochgesteckte Aufgabe, die es im Weiteren zu erfüllen galt. Aber treu dem Spruch: Wer nicht wagt, nicht gewinnt, machte ich mich ans Werk. Was bisher fertiggestellt wurde, kann sich schon sehen lassen. Die Vorteile der angedachten Bauweise sind klar:

  • 1. Die Stabilität in einem durchgängigen Stück trägt zur Festigkeit des Schiffes bei.
  • 2. Die je nach Lage sehr unterschiedlich gebauten Schanzkleidstützen, können einzeln vorgefertigt und eingelötet werden.
  • 3. Das Ausrichten der Stützen plan auf einer Arbeitsunterlage fixiert, läßt eine hohe Genauigkeit zu.
  • 4. Alle später noch einzubauende Segmente, wie z.B. die Deckskran-Fundamente und der Wellenbrecher auf dem Backdeck, können jetzt schon vorgesehen und mit einem Süll (wird später noch erläutert) versehen werden.
  • 5. Die Lukenausschnitte, der separat zu bauenden Lukenabdeckung mit allen Einrichtungen, können paßgenau ausgeschnitten und vorgerüstet werden.

Das alles trägt zu einer durchdachten und arbeitserleichternden Bauweise vor, die ich nicht erfunden habe, aber im reellen Schiffsbau gänzlich zur Anwendung gelangt. So können viele Arbeitsschritte nacheinander oder parallel erfolgen je nach Lust und Zeit. Ein auch zu bedenkender und nicht unwesentlicher Gedanke ist die spätere Lackierung des Schiffes. Was bietet sich leichter an, als das Bauen von Segmenten, die noch in gleicher Farbgebung zusammen gehören. Wird

ein Segment dann auch noch so gefertigt, dass es evtl. nach der Lackierung erst auf das Modell gesetzt und durch vorbereitete Verbindungen fest fixiert wird, ergibt das im Gesamten ein sauber lackiertes Modell. Lästige und auch nicht immer einfach zu erstellende Abklebearbeiten bei einer mehrfarbigen Lackierung, lassen sich so deutlich verringern. 

Aber das alles geht nur, wenn die Gedanken dazu schon vor den ersten Blecharbeiten einsetzen. So habe ich sehr viel Zeit aufwenden müssen, diese auch für mich nicht immer gleich zu erkennenden Arbeitsschritte bis zum Ende zu planen und alle Unwegsamkeiten auch zu erkennen. Das macht den Reiz und lässt das Ziel, schnell fertig zu werden, in weite Ferne zu rücken.


Dazu ein kleiner Rückblick:

Mir geht es nicht darum, massenhafte Produktionen in aller kürzester Zeit auf den Markt zu werfen, damit auf Meisterschaften aufzutauchen

und sich von selbst ernann-ten Wettkampfschiedsrichtern, die dazu noch behaupten, die weitreichende Erfahrung eines Könners zu besitzen, sagen lassen zu müssen, das es noch bessere Modelle gibt. Solche oder ähnlich anmutende Ergüsse unfähiger Personen werden von Ihnen als Grund vorgeschoben – ähnlich wie bei den Eiskunstlaufmeisterschaften – heute nicht die höchste Punktzahl zu vergeben, sondern darauf zu setzen, das es vielleicht beim nächsten Mal doch noch etwas Besseres gäbe. Ist natürlich blanker Unfug und zeigt einmal mehr, das nicht das Modellbauerische im Vordergrund steht, sondern das „Ichwertgefühl“ des unfähigen Schiedsrichters, der solch ein Modell gern einmal selbst gebaut hätte, dazu aber nicht in der Lage war. Ich habe diese Erfahrungen allesamt gemacht und alles mal probiert. 
Mitgemacht und dabei die Schattenseiten kennen gelernt zu haben, brachten mich auf den Boden der Tatsachen zurück. Da plane ich lieber sorgfältig ohne den Druck von sogenannten Weltmeistern zu haben und freue mich auf die erreichten Ergebnisse. Zu dem eben Gesagten, kann

ich sehr viel mehr berichten, was in einem gesonderten Abschnitt auf meiner Seite Platz finden soll. Eben „Die etwas andere Seite“, wie meine Homepage betitelt ist. Damit es nicht falsch interpretiert wird, ich möchte niemanden davon abhalten ein Modell zu bauen, um damit auf Wettbewerbe zu gehen. Meine kritischen Erfahrungen, sollen nur davor bewahren, falsch verstandene Hoffnungen zu wecken, die sich im Nachherein doch nicht erfüllen. Falls sich jemand für das eben Angesprochene mehr interessiert, gebe ich bei Interesse natürlich gerne weitere Auskünfte.
Doch zurück zum Thema. So habe ich mir aus den vorhandenen Plänen der Werft, die ich leider nur unzureichend erhielt, Zeichnungen und Skizzen gemacht, wie alle Bauteile für das Hauptdeck anzuordnen sind und woraus sich welche Maßangaben ableiten lassen. Am Beispiel der Containerstellplätze kann ich das so erklären. Aus wirtschaftlichen Gründen wird ein Schiff so konstruiert, das die genormten Containerstellplätze weltweit in TEU angegeben werden. TEU = Twenty Foot Equivalent Unit, was auf deutsch bedeutet, 

das ein Standardcontainer das Maß von 20 Fuß Länge aufweist. Wenn also angegeben wird, das Schiff hat eine Tragfähigkeit von 6.000 TEU, so bedeutet das 6.000 Standardcontainer Platz haben. Darüber hinaus gibt es die Größe von 40 Fuß, die man häufig auf den LKW-Aufliegern im Straßenverkehr sieht.

So baute ich mir zuerst eine Containergrundplatte mit den genauen Maßen des 40 Fuß Containers. In die 4 Ecken bohrte ich ganz genau die Aufnahmelöcher für die Befes-tigungsbolzen der Containerschuhe. Das ist deshalb so wichtig, da jeder Container an jeder Stelle des Schiffes in beiden Richtungen genau auf die Führungszapfen passen muß. Wie das auszusehen hat, wird später noch beschrieben. 

Mithilfe dieser Platte und den auf das Hauptdeck gezeichneten Maßlinien, kann ich überprüfen, ob alle Containerstellplätze in der Länge und Breite auf das Deck passen. Immer wieder müssen diese Überprüfungen stattfinden, da einige Stellplätze vor und hinter den beiden Deckkranen auch direkt platziert werden. Alle Maße sind so angeordnet, dass Container nebeneinander gestellt, seefest verlascht werden können. Laschung nennt man die riesigen Gewindestangen, die verhindern, dass Container bei Seegang über Bord gehen. Sie sind an der Stirnseite einer gestapelten Containerreihe kreuzweise mit Spannschlössern an den Deckaugen befestigt und verschraubt. Zwischen den Containerreihen ist gerade soviel Platz, dass

diese Laschung angebracht werden kann.

 

Hier geht es zu den ersten Bildern vom Bau.

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