alt Neubau der Reling Marwede 2

Zeichnung zum Bau der Reling
Zeichnung Reling

Doch wie baut man auf ein vorhandenes Modell eine neue Reling? Was ergab sich da besseres als ein Zeichenprogramm für die Konstruktion der Reling zu verwenden. So wurde an Hand der Zeichnungen und Originalbilder geplant, wie dabei zielbringend vorgegangen und wie diese knifflige Aufgabe in die Tat umgesetzt werden kann. Da die Zeichnungen nicht überall mit den Bauteilen übereinstimmen, konnte ich mich nicht auf die reinen Zeichnungen berufen.

Zuerst zeichnete ich auf die bereits eingepaßten aber nur verschraubten Decks ein Raster im Abstand von 20 mm. Diese Linien von bb nach stb habe ich dann genau vermessen. Ebenso die Abstände der einzelnen Bohrlöcher aller Reling-Stützen. Daraus ergab sich ein Gitternetz, das in das Zeichenprogramm genauestens übertragen wurde. Nach dem Ergänzen wichtiger Details wie z.B. der einzelnen Poller und Ausschnitte, fertigte ich daraus einen Ausdruck, den ich sauber ausgeschnitten auf das Deck legte. Durch die Ungenauigkeiten der Tiefziehteile bedingt, mußten wir zusammen noch einige Korrekturen vornehmen, bis alles haargenau paßte.

Nun beginnt die eigentliche Herstellung. Den fertigen Ausdruck klebte ich auf ein Blech, das ich mit etwas Zugabe an den äußeren Linien ausschnitt. Unter Zuhilfenahme meiner Dreh- bzw. Fräsmaschine, spannte ich das Deck so auf dem Frästisch fest, daß die anzufertigenden Bohrungen für die Relings-Füße geradlinig ausgerichtet sind. Laut Zeichnung sind die Stützenabstände in einem 7-er Raster d.h. entweder nach 7, 14, 21 oder 28 mm erfolgt die nächste Bohrung. Den Ø 1,0 mm Bohrer kurz eingespannt, wurden jetzt alle Löcher gebohrt. Dann Blech umspannen und Vorgang wiederholen. Zuletzt erfolgten die Bohrungen an den übrigen Positionen.

Warum Bohrungen mit Ø 1 mm? Die Relings-Stützen mit Ø 0,7 mm werden in eine Buchse mit Innen Ø 0,8 mm gesteckt. Bei genauem Hinsehen am Original , sind auch die Relings-Stützen in einem Rohr auf dem Deck verschweißt. So bietet sich als eine Option förmlich die nachfolgende Bauweise an: Die Reling kann in die Bodenhülse gesteckt werden, ist leicht montiert aber auch demontierbar und muß nicht unlösbar geklebt sein. Im späteren Fahrbetrieb (bei meinem Standmodell bietet sich diese Methode nicht an), können leicht mal Beschädigungen an der Reling auftreten. Passiert nicht? Doch, auch bei noch so großer Umsicht, läßt sich das nicht immer vermeiden. Die Reparatur wäre dann einfacher.

Weitere Vorteile dieser Bauweise sind, das Reling und Buchsen fertig gebaut und separat lackiert werden können, da die Decks und die Wasserpässe an den aufgehenden Aufbauten in Decksfarbe, die Reling aber komplett in Wandfarbe gespritzt werden.

Das weitaus schwierigere Problem ist das exakte Bohren der nur Ø 0,4 mm starken Durchzüge. Auch hierfür wurde eine exakte Bohrschablone im Zeichenprogramm entworfen und aus Alustäben hergestellt. Das Prinzip ist, das die Stütze in ein gleichstarkes Bohrloch gesteckt und genau senkrecht von oben mittig gebohrt werden muß. Durch 2 einsetzbare Schieber – als Längenbegrenzer, lassen sich die Bohrungen auch noch nach der 200. Stütze alle im gleichen Abstand erstellen. Soweit bis hierher. Nun gilt es erst einmal alle Relings-Stützen exakt zu bohren. Dabei wird auch nicht vergessen, daß der obere Handlauf nicht stumpf, sondern in der Rundung verlötet werden soll. Um das so exakt wie möglich zu erstellen, wird die obere Rundung als Bohrung ausgeführt und die Stütze genau mittig abgelängt. Dadurch entsteht ein Halbrund am oberen Stützenende. Dort hineingelegt, läßt sich der Handlauf wie beim Original gut löten. Nun gilt es, das alles zu fertigen.

Mast-Bau

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