Nebenstehendes Bild veranschaulicht einen meiner Arbeitsplätze mit allerlei nützlichen Werkzeugen und Zubehören. So legte ich mir (links im Bild angeschraubt an die Arbeitsplatte) einen schwenkbaren Schraubstock zu. Die nur gesteckten Bausegmente, können als Ganzes, aber auch in Teilen auf den Rumpf gesetzt werden. Die Niedergänge sind ebenfalls noch provisorisch angebracht. Ähnlich dem Vorgehen in einer Werft, werden die Teile vorgefertigt und später endgültig und fertig lackiert montiert. So können Arbeitsvorgänge parallel und zeitgleich erfolgen, was der Werft Zeit und Geld spart. Ich bin aber ein Modellbauer, der zwar Zeit hat, aber dennoch fach- und sachgerecht dem Original gleich zu bauen beabsichtigt. Ein hoher Anspruch, aber machbar.
Ähnlich wie bei „Herman Marwede“ Bau 1 galt es hier zuerst die Sichtung des Baukastens und Einteilung der Bausegmente in Bauabschnitte vorzunehmen. So habe ich hier alle unmittelbar zum Rumpf gehörenden Teile entgratet und durch loses Stecken und Fixieren mit Klebestreifen zu festen Körpern provisorisch zusammengefügt. Dabei muß sorgfältig überlegt werden, wie im späteren Verlauf Teile lackiert und mit anderen Teilen ergänzt werden können.
Den Farbauftrag (selbst beim Spritzen mit der Airbrush-Methode) von vornherein gründlich zu überlegen, ist nicht unerheblich, da ein unglückliches Handeln beim späteren Zusammenfügen der Decksaufbauten am Rumpf erhebliche Probleme bereiten könnte. So berücksichtige ich auch einen (leider an Modellen oft vergessenes Detail) den sogenannten Wasserpaß. Das ist der in Decksfarbe angebrachte schmale Streifen an allen aufgehenden Wänden der Aufbauten. Sie geben dem Schiff das echte Aussehen und gehören einfach dazu (siehe Bild). Da es sich hierbei um einen nur knapp 1 mm breiten Streifen handelt, ist hier sauberes Vorarbeiten unerläßlich. So ist es an dieser Stelle schon sehr wichtig zu überlegen, auf welche Art und Weise ein späterer Zusammenbau erfolgen soll: Bereits zusammengefügte Teile nach aufwendigem Abkleben lackieren oder den Zusammenbau der bereits lackierten Teile steckbar gestalten? Letztere Möglichkeit erlaubt sauberes Auftragen der Farbe, erfordert aber genaue Überlegungen vor dem späteren Zusammenfügen.
Unbedingt darauf zu achten ist, das bereits lackierte Teile an Stellen mit Farbauftrag kaum zu kleben sind. Daher zu verklebende Stellen von Farbe freihalten oder steckbar gestalten.
Aber wenden wir uns bei den Arbeitsschritten den einzelnen Bauphasen zu.