2) Aufbauten wieder herstellen

Nach dem Abnehmen der Aufbauten wurden zuerst die Schäden festgestellt. Aber der Reihe nach:

  • 2.1 Abnehmen des zerbröselten Namensschildes und sofortiges Notieren der erforderlichen Größe
  • 2.2 Entfernen der kompletten Takelage bzw. Antennendrähte
  • 2.3 Vorsichtiges Abnehmen der komplett aufgesetzten Mastspitze.
  • 2.4 Entfernen der Schutzscheibe einschl. des inneren Haltestreifens am äußeren Fahrstand
  • 2.5 Alle Scheiben entfernen (zerbröselten zum Teil sofort!)
  • 2.6 Scheinwerfer und lose Anbauteile entfernen
"H.H.Meier" vor der Restauration
„H.H.Meier“ vor der Restauration

zu 2.1: Mit Scalpell Schild gelöst, hingelegt und Maße festgestellt. Schild per Scanner auf PC übertragen und als Bild zum Nachbearbeiten gespeichert. Mit Hilfe eines geeig-neten Bildbearbeitungsprogramms aus dem Schriftzug  „H.H.Meier“  wird „Hamburg“  erstellt. Nach etlichen Versuchen paßte der Ausdruck haargenau an die gleiche Stelle an den Aufbauten. Wie bei mir üblich, fertigte ich aus den Maßen 2 Schilder aus  Bronce-blech mit den gleichen Abmaßen der Schilder. Nächster Schritt war das Fixieren an den Aufbauten, anzeichnen und Bohren mit 1 mm Durchmesser links und rechts mittig in beiden Schildern. Wieder fixiert am Modell und durch die Löcher in die Wände gebohrt. Dabei darauf achten, das Achterseits das Loch nur als Sackloch ausgeführt werden darf. Nun noch in die beiden Löcher der Schilder je einen 1 mm Halbharten Messingdraht in unterschiedlicher Länge gelötet. Auf exakten Sitz an den Aufbauten überprüft und rück-seitig die genaue Position gekennzeichnet. Um ein schönes Schild zu erhalten, habe ich den fertigen Schriftzug als sogenannte Decals erstellt (das ist eine auf Trägerpapier aufgebrachte hauchdünne Folie mit weißem Hintergrund, die bedruckbar ist), und aufgezogen. Nach guter Trocknung wurden die Schilder noch mit einem haltbaren Klarüberzug versehen.

Ersatz eines gebrochenen Mastarms
Ersatz eines gebrochenen Mastarms

zu 2.2 Alle Befestigungen am Schiff gelöst und beiseite gelegt. An dieser Stelle schon gleich passende Flaggen (Deutschland- und DGzRS-Flagge mit dem Hansekreuz) beschafft.

zu 2.3 Hierbei hatte ich großes Glück, das der obere Teil aufgesetzt auf den Holzmast nicht mehr ausreichend klebte und daher sich relativ leicht lösen ließ. Bei näherem Hinschauen mußte ich feststellen, daß der Ausleger auf stb nachträglich mit über-trieben viel Kleber „angebackt“ wurde, dazu noch völlig windschief. Aber mit etlichen Schleifeinsätzen, konnte die Verbindung völlig gelöst und bis auf das Metall herunter verputzt werden. Das Ausrichten, Fixieren und Anlöten des Auslegers war dann Mo-mentsache. Anschließend bereinigen, Endlackieren des gesamten Mastkopfes und weglegen, da ich ihn erst später wieder benötigte.

zu 2.4 Auch hierbei war das vorsichtige Abtragen der noch haftenden Klebereste mit Scalpell unter Lupenbrille rasch erledigt.

zu 2.5 Genauso wurden alle Scheiben im Aufbau von innen entfernt.

zu 2.6 Nun nur noch Scheinwerfer, Lautsprecher, Fahrhebel am Fahrstand, Armaturen-abdeckungen, Steuerrad und die Grätings auf dem Fußboden entfernt. Dabei zerfielen die Grätings vollständig, mußten sorgsam gereinigt, neu geklebt und mit Holzschutz überzogen werden. Alle anderen Teile bekamen eine Auffrischung.

Nach der kompletten Demontage der schadhaften Teile, nahm ich die Reinigung aller Lackflächen (wie im Abschnitt Bootskörper bereits beschrieben) vor. Je sorgfältiger diese Arbeit – unter Verwendung der Lupenbrille – kleinsten Tuchstücken und einer Pinzette vorgenommen wird, je besser das Resultat. Dabei konnte gleich geprüft werden, ob etwaige Teile noch fest haften oder neu eingeleimt werden müssen. Nach einigen geduldigen Stunden war auch das geschafft.

Restauration: Tochterboot