Wenden wir uns nun den Bautätigkeiten zu.
1 a) Rumpf außen und innen
Anfertigung einiger Detailfotos vom Ist-Zustand des Modells (Baujahr und Erbauer sind nicht bekannt!)
Wegen der offensichtlich starken Rumpfbeschädigungen, mußte ein Zugang zum Ruderblatt geschaffen werden. Dazu war es notwendig, das fest eingeklebte Tochterboot „Michel“ aus dem Rumpf zu lösen, was auch ohne zusätzliche Beschädigung gelang. In der Heckwanne befand sich eine Revisionsöffnung, die entfernt werden konnte. Da aber noch die gesamte Ruder-Anlenkung eingebaut war, mußte diese erst einmal komplett ausgebaut werden.
Über den Zugang mittschiffs wurden alle Elektrikteile oder besser gesagt alles was davon noch übrig war herausgeschnitten. Jetzt erst kamen die völlig korrodierten (verrosteten) Metallteile von Rudermaschine, Anlenkungsgestänge, Motor, Speisepumpe und Servos zum Vorschein. Also nichts wie raus damit. So gut es ging, Rost entfernen bzw. minimieren, den kompletten Rumpf aussaugen und kleine Schäden ausbessern. Der Zugang zum Ruderblatt war frei. Nicht ganz unproblematisch war das Herausdrehen des sehr stark beschädigten Ruderblattes. Es folgten die Demontage der 3 Schraubenwellen siehe Bild.
Der Ausbau der Heckklappe konnte nur durch Aufsägen mit Hilfe einer Trennscheibe gelingen. Wie bei allen folgenden Arbeitsschritten, behelfe ich mich dabei mit einer 4-fach verstärkenden Kopflupe. So ist es möglich, kleinste Unebenheiten und Schäden auszumerzen. Das Säubern der Heckklappe von Kleberesten folgte. Wie zu Beginn vermutet, wurde die Heckklappe wegen Bruchs des Scharniers kurzerhand angeklebt. Die folgenden Arbeitsschritte wie Klebereste entfernen, Abschleifen, Spachteln und erneutes Schleifen sowie Abkleben und mit der Airbrushpistole die Rumpffarbe er-neuern, wiederholen sich im weiteren Verlauf an anderen Bauteilen. Klebereste von den Ablaufrollen in der Heckwanne entfernen und lackieren, Maße abnehmen und eine neue Rolle für den oberen Heckklappenrand herstellen und anbauen, sind weitere Schritte (siehe obiges Bild).
1 b) Deck
Alle Blechplatten auf dem Deck wurden auf festen Sitz überprüft und an schadhaften Stellen geklebt – Korrosionen an Metallteilen wie Reling, Lüftern, Stützen, Pollern etc. mit einer Minibohrmaschine und Schleifkörpern mechanisch beseitigt.
Rettungsleiter demontiert, geschliffen und mit Klarlack aufgefrischt.
Farbabplatzungen sowohl an der Wallschiene als auch an diversen Stellen der Bootsschale erfolgten mit einem Minipinsel.
Nach guter Durchtrocknung wurden der gesamte Rumpf und das Deck mit Lackreinig-ungsmittel (bekannt für verwitterte Autolacke), abschnittsweise gesäubert und mit Polierwatte auspoliert. Reste der Auskleidung am Schiffsständer, hatten sich bereits in den Lack am Rumpf eingefressen. Dazu war es erforderlich unter der Lupenbrille mit Pinzette alte Bestandteile zu entfernen und auch mit kleinen Holzstäbchen die kleinsten Winkel und Ecken auf dem Deck zu behandeln. Der anschließende Glanz der vorher ver-staubten und verwitterten Lackschichten belohnte den recht mühsamen Aufwand.
Nun noch erfolgte die Lackierung der oben erwähnten Metallteile.
Vor Abschluß der Arbeiten am Rumpf bekam der Schiffsständer auf der Trägerplatte des Glashafens eine Polsterung aus weichem Vlies, um erneute Abdrücke am Rumpf zu unterbinden.
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