Baukasten Hermann Marwede
Baukasten Hermann Marwede

Bevor mit den ersten Baumaßnahmen begonnen wurde, habe ich mir den Bauplan Seite für Seite angesehen. Dabei fielen mir einige Ungenauigkeiten, und Fehler gegenüber dem Original auf. An Hand meiner gemachten Originalbilder und der Zeichnungen (zu erwerben bei der DGzRS!), fehlten u.a. die Leinen am Mast, die Kästen für die Positionslaternen, die Kühlkästen (bb anders als stb) in Höhe der Wasserlinie und der Flaggenstock am Bug, um nur ein paar Fehler hier zu erwähnen. Bei der Betrachtung der sehr klobig ausgefallenen Relings-Teile, kam so gleich der Gedanke, das die eigentlich nicht zu verwenden sind. Dazu aber beim Bau der 2. Hermann Marwede auf meiner Seite.

Damit später beim Bau nichts schief geht, etwas Wichtiges vergessen wird oder Teile fehlen, habe ich mir sehr viel Zeit genommen, diese Vorarbeit zu leisten. Ein weiterer wichtiger Punkt ist, wie bringe ich Farbe auf das Modell? Diesem so entscheidenden Punkt, schenkte ich große Aufmerksamkeit. Die Überlegung, ob ich das Modell anmale, stellte sich für mich nicht. So ergab es sich, das ich für mein Modell die Airbrushtechnik wählte. Das bedeutet aber auch, das der Zusammenbau vor dem Spritzen gut überlegt sein will. Es ist nicht damit getan, alle Teile per Spritzpistole zu gestalten. Anschließend muß das fertige Teil an ein anderes fertige Teil angebracht werden. Da nun setzt das Problem ein: Lackierte Teile lassen sich miteinander nur äußerst schwer verbinden. Viele Klebetechniken habe ich probiert, auch hier im Internet Andere nach ihren Erfahrungen befragt und Fachleute konsultiert. Sogar den Hersteller des Modells habe ich um Mithilfe gebeten. Heute weis ich, das nicht alles gut gelöst werden kann. Dazu im Verlauf noch mehr Wissen.

Als weiterer Vorbereitungspunkt ist danach, welche Qualität und Verwendung soll mein Modell am Ende haben, welche Teile fehlen und will ich die auch noch anbringen. Sind die Farben wie im Original RAL-Farben oder muß ich mir separat Originalfarben besorgen? Beispiel: Oberer Fahrstand. Diese Farbe ist eine RAL-Farbe, die es in Modellfarben so nicht gibt. Um es gleich vorweg zu nehmen, ich habe sie mir herstellen lassen.

Es ist nicht unerheblich, ob ich das Modell nur so baue, wie es der Baukasten vorgibt, oder ob es dem Original sehr sehr nahe kommen soll. Beispiel dafür sind die fehlenden Positionslichter in der Nische bb und stb! Ohne sie sieht das Modell nicht nach einem Schiff aus. Das gleiche gilt auch für Hecklaternen, Kühlkästen am Rumpf und Leinen am Mast. Darüber hinaus sollte man sich Gedanken machen, ob auch der Bord-Kran nicht erheblich umgestaltet werden sollte, da weder der Motor noch der Arbeitsplatz des Kranführers, noch die Flaschen mit Kranhaken richtig angeordnet sind.

Zunächst einmal notiere ich mir in Stichworten den planerischen Ablauf, den ich mir überlegt habe. Klar ist, das jeder selbst entscheiden muß, wie er vorgehen möchte. Hier möchte ich nur meine gemachten Erfahrungen mit später gemachten Erfahrungen bei folgenden Projekten verbinden.

  • 1.) Pläne genau ansehen – Entscheidung: Schnell fertig werden und nur nach Baukasten fertigen, oder so Originalgetreu wie möglich bauen!!!
  • 2.) Die eigenen Möglichkeiten, wie z.B. Lackieren per Spritzpistole machbar, oder nur mit Pinsel?
  • 3.) Baureihenfolge logisch oder vielleicht gar nur mit größerem Vorbereitungs-aufwand durchführbar. (siehe oben: Airbrushtechnik)
  • 4.) Klebetechnik nach oder vor dem Lackieren einsetzbar? Halten die geklebten Teile? Vorversuch dringend erforderlich.
  • 5.) Welche Teile müssen noch verändert werden? Woher erhalte ich dazu die erforderlichen Maße?
  • 6.) Habe ich außer den Plänen des Baukastens noch Photos vom Original oder Originalzeichnungen zur Verfügung?

Diese ersten Fragen sollten vor Baubeginn beantwortet werden. Nur zu schnell muß man sonst erkennen: Hätte ich das doch eher gemacht!!!

Beschäftigen wir uns nun mit den Arbeitsschritten.