Helideck Hermann Marwede Bau 2
Da mir die Bauteile des Baukastens für das Hubschrauber-Arbeitsdeck nicht gefielen, beschaffte ich mir einen sehr gut ausgearbeiteten Ätzteile-Satz von Fa. „Eduard“ aus Tchechien. Bei der genauen Durcharbeitung der Ätzteile und der Überlegung, in welchem Stadium Teile bereits angebaut werden und wann noch nicht, machte ich mir wieder einmal einen Ablaufplan. Bei den zum Teil sehr sehr kleinen Teilen, will es gut überlegt sein, in welchem Arbeitsgang die Farbe aufgetragen wird. Immer auch dabei muß bedacht werden, das separat gespritzte Teile später an ihren endgültigen Platz angebracht werden müssen und das Kleben von lackierten Teilen auf Lack klappt nicht.
So kommt wieder zum Zuge, gewisse Baugruppen steckbar anzufertigen. Zum einen lassen sich Teile in gleicher Farbe ohne aufwendige Abklebe-Arbeiten präziser spritzen, andererseits ist es auch ein erheblicher Mehraufwand. Für welchen Weg ich mich letztendlich entscheiden werde, hängt vom Aufwand ab. Zuerst habe ich mir die einzelnen Wände des Deckshauses unter dem Helideck vorgenommen, den Sitz der Teile auf dem Deck und zueinander durch Probeanpassungen so erstellt,
dass sie zusammengesteckt ohne sichtbare Nähte zusammenpassen und leicht angebracht werden können. Innenliegende Wände bekamen nun die Ätzteile, die später auch in Wandfarbe lackiert werden müssen. Die aufgeprägten Andeutungen der Geländer schleifte ich völlig ab. Mit dem CAD-Programm fertigte ich eine genaue Maßschablone zum Bohren der Löcher für die Handläufe. Das klappt hervorragend. Zeichnen, ausdrucken, auflegen und Bohrungsmittelpunkte körnen. Nun noch bohren und die Messingdrähte biegen und einsetzen. Mit der Hilfe einer passenden Unterlage fixierte ich den Wandabstand und mit Sekundenkleber wurde auf der Innenseite geklebt. Zuletzt kamen die Mittelstäbe von innen durchgesteckt und an den Holmen angeklebt. Genauso fertigte ich auch die Handläufe an den Aufbauten. An anderen Stellen versuchte ich es mit vorsichtigem Löten im eingebauten Zustand. Das ist zwar etwas heikel, aber wenn man bei der Erwärmung ganz vorsichtig ist, geht nichts kaputt. Bei anderen Teilen werde ich mir mit der Hilfe des CAD-Programms eine Schablone anfertigen und die Teile separat löten.
Nach anderen Vorarbeiten ging es jetzt an die Ausrüstung des Helidecks. Einige Mühe und viel Sorgfalt bereiten die Arbeiten zum Biegen der winzigen T-Profile, die allesamt zu einem tragfähigen und rechtwinkligen Decksgerüst miteinander gelötet werden. Häufiges Kontrollieren der Anordnung zueinander, aber auch vorsichtiges Erwärmen, bereiten eine gewisse Fingerfertigkeit. Aber auch das ist nach einigen Stunden geschafft. Wenn dann noch am Ende das Gitterrost eingelegt sauber paßt, hat sich die Mühe gelohnt. Nun noch den Schutzbügel an der Achterkante aus Messing gefertigt, die Haltewinkel für die Geländer angebracht, die Geländer gebogen, gelötet und unterseitig alle Verstärkungswinkel angebracht. Nach diesen Schritten erfolgt das Probeeinsetzen auf das Deckshaus. Sitzen alle Winkel an ihrem Platz, wackelt nichts und stimmen die Maße, geht es an die Zurüstung der nächsten Gewerke. Da ich alle Teile abnehmbar bzw. steckbar baue, muss nun das Heli-Deck mit dem Aufbau fest auf dem Deck fixiert
werden. Die Kransäule wird vorbereitet, damit alle Ätz-Teile die Tiefziehteile ersetzen können. Schon jetzt die Kabelführung für das Hecklicht an der Säule vorsehen. Die fehlende Bohrung für das Windenseil und die dazu erforderlichen Seilführungen werden gefertigt. Dabei habe ich die Rollen unter dem Schlepphaken gegen Messingrollen ausgetauscht und beweglich angeordnet. Auch der Schlepphaken wird per Bolzen drehbar eingebaut.
Beim Probe aufsetzen auf dem Heli-Deck, sah ich dann, dass es mit dem Original so gar nicht übereinstimmt. Also die Fotos genau verglichen und das Baukastenbauteil entsprechend so verlängert, wie es am Original sitzt. Mit etwas Fleißarbeit gelang auch das. Da das Teil noch lackiert werden muss, wird es nicht mit der Kransäule verleimt. Beim Einpassen darauf achten, dass das BB-seitige Schutzgeländer noch passt. Auch der fast fertige Übergangssteg zum Back-Deck muss mit Geländer genau neben der Säule eingepasst sein.
Weiter geht es zum Tochterboot Verena.
Dieser Bauzustand des Seenotrettungskreuzers mit Tochterboot „Verena“ wurde bei Baubeginn gewählt und nicht an den späteren Umbau angepaßt.