An dieser Stelle möchte ich meine Denkweise darlegen, wie ich vorgehe, warum so und nicht anders und welche Ziele ich habe. Jeder Modellbauer hat Vorstellungen, was er mit dem Bau von gerade Schiffsmodellen und nicht etwa Flugzeugen erreichen möchte. So auch ich.
Der enge Bezug zu meiner Heimatstadt Hamburg, die Elbe, Alster und auch die als Verkehrsader nicht ganz so bedeutende Bille sind Gewässer, die den Lebensraum Hamburg zu einer Metropole haben werden lassen. Auf dem obenstehenden Bild zu sehen ist die MS „Deutschland“ vor der Werft in Hamburg nach dem Ausdockmanöver. Dort wurde sie nach dem Brand im Maschinenraum im Eidfjord / Norwegen komplett wieder hergestellt. Den Brand an Bord hatten wir bei unserer Kreuzfahrt hautnah miterlebt. Die Reise war am Pfingstmontag für Alle an Bord abrupt beendet.
Seit 2015 – jeweils von September bis April – als „World Odyssey“, nachdem die Reederei „Peter Deilmann“ in Konkurs gegangen war. Die Jahre danach in Wechsel-Charter, fuhr sie nur in der ersten Jahreshälfte unter der Regie von „Phoenix-Seereisen“. Es war immer wieder von Neuem faszinierend einem solch traditionellen Kreuzfahrtschiff bei der „Arbeit“ zuzusehen. Nicht zu vergleichen mit den heutigen „Massen-Kreuzfahrtschüsseln“ ist sie von Phoenix längst verkauft.
Neben der Alster als auch dem Hafen, bietet Hamburg unendlich viele Eindrücke solcher Art. Schon der Aufenthalt an den Landungsbrücken – für Nicht-Hamburger erklärt: Schwimmende Anlegestelle des gesamten Ausflugs- und Fährverkehrs durch den Hamburger Hafen und nach Übersee – ist für einen waschechten Hamburger Jung immer wieder ein Erlebnis besonderer Art. Das stetige Treiben der vielen „Sehleute“, Besucher, Touristen und Einheimischen, das An- und Ablegen der Fährschiffe und Hafenrundfahrt-Barkassen wie auch dem Katamaran nach Helgoland vermischt sich mit dem Geruch von Elbwasser und Mövengeschrei.
Bereits als kleiner „Budje“ von meinem Opa begleitet, hielt ich mich dort gern auf. Damals noch waren Schiffssirenen und Niethämmer der damaligen „Stülcken-Werft“ zu hören, die sich früher genau auf dem Foto hinter der MS „Deutschland“ befand. Der Geruch von Dampf aus den Schornsteinen der Schlepper und Seeschiffe, prägte meinen Eindruck, den ich nicht vergesse. Warum ich das hier schreibe?
Ja richtig, diese Erinnerungen an die Schiffe und das gesamte Treiben herum, waren einer der Grundgedanken für den Schiffsmodellbau. Bot es sich doch an, mit einem selbst erbauten Modell stückweise etwas von der Atmosphäre mit in die Wohnung ein-zubringen. Der Anblick nostalgischer Fahrzeuge – wie auf dem obigen Bild die „St.Georg“ – der Welt ältestes noch fahrende Dampfschiff, lassen schon die Herzen höher schlagen. Was damit wirklich verbunden ist und wie leicht es aussieht, in der Wirklichkeit aber nicht ist, erfuhr ich erst, nachdem ich mit großem Schwung und voller Vorfreude mit dem Modell „Estebogen“ begonnen hatte.
Maschinenschlosser gelernt, aber kaum Berufserfahrung gesammelt, kam ich über Umwege zur Berufsfeuerwehr Hamburg. Dort hatte ich u. a. für eine gewisse Zeit auch die Verantwortung, Einsatzkräfte und neben den Einsatzfahrzeugen auch Löschboote der Feuerwehr bei Einsätzen im Hafen zu führen. Der Schritt vom erlernten Beruf über die Schiffe und damit zum Hobby, lebte damit wieder auf. Zum Schiffsmodellbau war der Bogen geschlagen.
Bei einer Ausstellung von Schiffsmodellen eines Modellbau-Clubs, war der Gedanke gereift, selbst mit dem Bau von Schiffsmodellen zu beginnen. So war ich in der Hoff-nung, in dem Verein die erforderliche Hilfe für den naturgetreuen Modellbau zu bekom-men. Doch zunächst kam es anders. Die Arbeit, den Verein zu führen und mitzugestal-ten, standen im Vordergrund. Andere Modellbauer, von denen ich mir erhoffte, an ihren Erfahrungen teilzuhaben, erwiesen sich als nicht gerade hilfreich. Zu sehr waren diese Personen auf sich selbst fixiert und strebten von einer Medaille zur Nächsten. Ach ja, Medaillen wofür? Wie auch in anderen Sportarten, gibt es auch im Schiffs-Modellbau Wettbewerbe bis hin zu Weltmeisterschaften. Wie ich sehr schnell feststellte, geht es dort so zu, wie bei elitären Veranstaltungen: Gesehen werden und auf dem Siegertrep-pchen zu stehen, bedeutet für die sogenannten „Profis“ im Modellbau ein und alles.
Das war nun ganz und gar nicht meine Welt und so zog ich es vor, mich davon zu distan-zieren und meine eigenen Wege zu gehen. Das erklärt auch der Hinweis in meinen Be-richten, das es nicht so rasch voran geht mit der Fertigstellung meiner Modelle. Wo steht denn auch geschrieben, wann ich fertig zu sein habe? Die Devise sollte doch lauten: Es muß Spaß machen kreativ zu sein, das Fachwissen zu erweitern und je nach Lust und Laune dabei ein sehenswertes Stück in Form eines oder mehrerer Schiffsmodelle selbst zu bauen. Auch sein Wissen an Andere weiterzugeben, sollte dabei Ansporn sein. So sehe ich es und beschreibe auf meiner Seite auch nennenswerte Eindrucke um das Hobby herum.
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